Völlig von der Rolle – Rollrasen im Garten

Mit einem Rollrasen bekommt man in kürzester Zeit eine Rasenfläche im Garten, die schnell genutzt werden kann.

In vielen Gärten ist ein Rasen immer noch ein wichtiger Bestandteil, da sich dieser Bereich vielfältig nutzen lässt. Auf dieser flexiblen Freifläche im Garten können Kinder spielen, Gartenmöbel aufgestellt werden oder eine Grillparty stattfinden. Allerdings benötigt ein Rasen nach dem Aussäen eine gewisse Zeit, um zu wachsen, bis er belastbar ist. Wer nicht warten kann, für den gibt es den Rollrasen als Alternative. Vor allem bei eher kleinen Gärten haben sich die Rasenrollen inzwischen durchgesetzt, da die Rasenfläche nicht nur schnell schön aussieht, sondern auch bald belastbar ist. Damit dieser Rasen aber gut anwachsen kann, müssen schon bei der Vorbereitung einige Punkte beachtet werden, damit es nicht zu Enttäuschungen kommt.

Worauf beim Rollrasen kaufen zu achten ist

Wer auf der Suche nach einem hochwertigen und schnell trittfesten Rasen ist, der sollte sich für Rollrasen entscheiden. Wird alles richtig gemacht, ist ein Rollrasen in wenigen Stunden verlegt, sieht sofort ansprechend aus und ist schon nach vier bis acht Wochen voll belastbar. Mit einem Fertigrasen in Form von Rasenrollen spart man sich den Aufwand des Einsäens und bekommt direkt die schöne Optik einer gepflegten Rasenfläche. Damit dies aber gelingt, sollte der Boden für den Rollrasen vorher sorgfältig vorbereitet werden. Wenn möglich empfiehlt es sich, den Frühling oder den Herbst zu wählen, wenn Rollrasen angelegt werden soll. Zu diesen Jahreszeiten wächst der Rasen am besten an und sorgt für optimale Ergebnisse.

Rollrasen kann in darauf spezialisierten Gärtnereien gekauft werden. Inzwischen gibt es einige dieser sogenannten Rasenschulen, die den Rollrasen auf großen Flächen heranziehen. Ist die Grasnarbe ausreichend dicht gewachsen, wird der fertige Rasen mit Hilfe von speziellen Maschinen abgeschält und aufgerollt. Dabei bleibt eine dünne Bodenschicht an den Rasenpflanzen erhalten. Üblicherweise entspricht eine Rolle ungefähr einem Quadratmeter Fertigrasen. Je nach Hersteller haben die Rollen eine Breite von 40 oder 50 Zentimetern und eine Länge von 250 oder 200 Zentimetern. Beim Preis gibt es große Schwankungen, da hier sowohl der Umfang der Bestellung als auch der Transportweg entscheidend ist und sich deutlich auf den Preis auswirkt. Meist kann man mit Kosten zwischen fünf und zehn Euro pro Rolle rechnen.

Der Liefertermin für Rollrasen sollte gut geplant werden, da die Rollen nicht lange lagern dürfen. Es bedarf daher einer guten Koordinierung des Termins, da die Rollen spätestens 36 Stunden nach dem Abschälen schon verlegt sein sollten, damit die Qualität des Rollrasens nicht leidet und das Anwachsen gut gelingt. Es ist daher zu empfehlen, rechtzeitig mit der Vorbereitung des Bodens zu beginnen, damit der gelieferte Fertigrasen möglichst direkt nach Ankunft verlegt werden kann. Sollte es doch zu Verzögerungen am Liefertag kommen, da die Fläche noch nicht fertig ist, um den Rasen zu verlegen, sollte der Rasen so lange ausgerollt gelagert werden. Würde er zu lange in Rollen liegen, kann es schnell zu Faulstellen kommen.

Rollrasen richtig verlegen

Um dem Rollrasen das Anwachsen zu erleichtern, muss die Erde entsprechend vorbereitet werden. Dazu wird zu Beginn der Boden mit der Motorhacke aufgelockert. Das ist vor allem auf Neubaugrundstücken wichtig, da dort der Boden durch die Baumaschinen oft sehr stark verdichtet wurde. Wer keine Motorhacke hat, der kann sich ein solches Gerät problemlos im Baumarkt ausleihen. Im nächsten Schritt werden dann die Steine und Wurzeln abgesammelt sowie Erdklumpen entfernt und die Oberfläche mit einem breiten Rechen eingeebnet. Handelt es sich um eine bereits vorhandene Rasenfläche, sollte die alte Grasnarbe zuerst mit dem Spaten abgetragen und kompostiert werden. Wenn der Boden eher schwer ist, kann etwas Bausand eingearbeitet werden, was die Durchlässigkeit fördert.

Nach dem Lockern des Bodens und der Beseitigung von störenden Steinen und Wurzeln, wird der Boden wieder angewalzt, um wieder die erforderliche Dichte zu erreichen. Auch eine Walze kann man sich im Baumarkt ausleihen und muss nicht gekauft werden. Im Anschluss sollte die Fläche noch einmal genau geprüft werden. Eventuelle Unebenheiten werden dann mit dem Rechen beseitigt. Wenn rechtzeitig mit den Vorbereitungen begonnen wurde, sollte der Boden, wenn möglich, jetzt eine Woche lang ruhen, um sich zu setzen. Bevor dann der Fertigrasen verlegt wird, sollte ein mineralischer Volldünger verteilt werden. Dazu eignet sich zum Beispiel Blaukorn, was dafür sorgt, dass die Gräser beim Anwachsen ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden.

Nach diesen wichtigen Vorbereitungen des Bodens kann dann mit der Verlegung des möglichst frisch gelieferten Rollrasens an einer Ecke der Fläche begonnen werden. Dabei werden die Rasenstücke lückenlos aneinander gelegt, wobei Kreuzfugen sowie Überlappungen unbedingt vermieden werden sollten. Der Fertigrasen kann problemlos mit einem alten Brotmesser passend geschnitten werden und lässt sich so auch in ungewöhnlichen Formen verlegen. Sind alle Rasenstücke an Ort und Stelle, wird der Rollrasen mit der Rasenwalze angedrückt, was dafür sorgt, dass die Wurzeln einen guten Kontakt zum Boden bekommen. Das abschließende Walzen sollte möglichst in Längs- und Querrichtung geschehen, wobei nur die Flächen betreten werden sollten, die bereits fest gewalzt wurden.

So wächst der Rollrasen problemlos an

Ist der Rollrasen fertig verlegt, braucht er zum Anwachsen reichlich Wasser. Dazu sollte direkt nach dem Verlegen ausgiebig mit 15 bis 20 Litern pro Quadratmeter gewässert werden. Um das Anwachsen nicht zu stören, ist es wichtig, dass vor allem in den folgenden zwei Wochen der frische Rollrasen immer auf Wurzeltiefe feucht gehalten wird. Anfangs kann der Fertigrasen zwar schon vorsichtig begangen werden, aber eine volle Belastung sollte ihm noch erspart bleiben. Wenn alles gut verläuft, kann der Rollrasen nach vier bis sechs Wochen normal genutzt werden, da er sich inzwischen gut verwurzelt hat. Durch diese relativ kurze Zeit hat der Rollrasen einen großen Vorteil gegenüber dem Rasen, der selber ausgesät wird und dann erst langsam wächst.

Mit einem Rollrasen gelangt man in kürzester Zeit zu einer schönen und belastbaren Rasenfläche. Wird der Rasen weiter gut gepflegt, haben es auch Unkräuter schwer, in der dichten Grasnarbe aufzukommen. Wer nicht lange warten möchte, bis der Rasensamen keimt und wächst, der kann mit Fertigrasen einen schnellen Erfolg erreichen. Zu bedenken sind dabei die Kosten, die im Vergleich zu selbst eingesätem Rasen deutlich höher sind. Bei einer Rasenfläche von etwa 100 Quadratmeter muss man beim Rollrasen inklusive der Transportkosten meist mit ungefähr 700 Euro rechnen. Im Vergleich dazu würden hochwertige Rasensamen nur etwa 50 Euro für die gleiche Fläche kosten. Hier muss jeder selbst abwägen, ob ihm der schnelle Erfolg die höheren Kosten wert sind.

Nicht zu vergessen ist außerdem der Aufwand, der das Verlegen von Rollrasen ist. Diese Arbeit ist nicht leicht getan, denn schon die Rasenrollen wiegen jeweils schon 15 bis 20 Kilogramm, was sie nicht einfach in der Handhabung macht. Außerdem läuft die Zeit, sobald die Rasenrollen geliefert wurden, da der komplette Rasen noch am Tag der Anlieferung verlegt werden muss. Liegen die Rasenrollen zu lange, werden sie wegen Mangel an Licht und Sauerstoff sehr schnell gelb und beginnen zu faulen. Auch aus diesem Grund eignet sich der Fertigrasen vor allem für kleinere Gärten, in denen die Rasenfläche schnell fertig und nutzbar sein soll. Bei großen Flächen lohnt es sich dann doch zu warten, bis die Rasensamen sich entwickelt haben.

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