Mulchen im Garten – so geht es richtig!

Das Mulchen im eigenen Garten sorgt dafür, dass sich die Bodenqualität verbessert und der Wuchs von Unkraut verhindert wird.

Mulch im Blumenbeet hat nicht nur optische Gründe, auch praktisch kann die extra Schicht auf der Erde überzeugen. So profitiert nicht nur der Boden von dem schützenden Mulch, auch die Pflanze erfreut sich an ihm. Der Boden ist besser mit Feuchtigkeit versorgt, weshalb die Pflanze im Wachstum bestärkt wird. Auch Unkraut wird nachhaltig vermieden, sodass die Wurzeln nicht gestört werden können. Mulchen geht daher oftmals Hand in Hand mit einer gesunden Pflanze. Dabei ist die Bodenabdeckung keineswegs auf eine einzige Jahreszeit beschränkt – im Sommer schützt sie vor starken Sonnenstrahlen und der daraus resultierenden Trockenheit und im Winter verhindert sie Frost und hält den Boden länger warm.

Materialien für das richtige Mulchen

Wer beim Mulchen ausschließlich an eine großzügige Schicht aus Rindenmulch denkt, der kennt nur einen Bruchteil der zur Verfügung stehenden Materialien. Zwar gehört Rindenmulch zu den wohl gängigsten Bodenabdeckungen, doch auch er hat einige Vor- und Nachteile zu bieten, die man kennen sollte. Der Mulch besteht aus den Rinden von Laub- und Nadelbäumen und kommt hauptsächlich in der Farbe Braun daher. Doch auch eingefärbte rote Rinde ist möglich und sorgt für eine extra Portion Charme im Garten. Selbst wenn der nach Harz riechende Belag überall erhältlich ist, sollte man beachten, dass sich Schnecken in ihm besonders wohl fühlen. Ein vorgetrockneter Rindenmulch ist daher am besten geeignet. Auch eine Kombination zweier Materialien ist möglich.

Eine weitere durchaus gängige Methode zum Mulchen ist Stroh. Oftmals findet man dieses bei der Landwirtschaft, da Erdbeeren, Zuckermais, Zucchini oder andere Gemüsesorten reichlich mit ihm abgedeckt werden. Auch im eigenen Garten kann man Obst und Gemüse hervorragend mit einer Schicht Stroh unterstützen. Durch die extra Schutzschicht sind heranreifende Erdbeeren nicht nur sauberer, sie werden auch von Schnecken seltener heimgesucht. Bei der Wahl des passendes Strohs zum Mulchen sollte man jedoch beachten, dass man nicht solches aussucht, dass ausschließlich für die Landwirtschaft geeignet ist. Viele landwirtschaftliche Mulche werden mit Chemikalien versetzt, um die Standfestigkeit des Strohs weiter zu erhöhen. Die Chemikalien sind für den eigenen Garten jedoch nicht geeignet und sollten daher vermieden werden.

Auch wenn die zuvor genannten Methoden weitaus üblicher sind, ist auch ein Mulchen mit Gemüserückständen oder Brennnesseln bzw. Beinwell eine Möglichkeit. Hierbei kann fast alles benutzt werden, was keine Verwendung findet. Übrig gebliebene Blätter vom Kohl oder Kartoffellaub sind ideal, um anderes Gemüse zu mulchen. Die Mineralien in den Rückständen werden wieder in den Kreislauf gegeben und so von den wachsenden Gemüsesorten aufgenommen. Dabei sollte man jedoch beachten, dass keinerlei Schädlinge an den Blättern haften. Alternativ bietet es sich an, getrocknete Brennnesseln zu nehmen. Sie eignen sich beispielsweise für Tomaten oder Gurken. Da die Schicht vergleichsweise schnell verrottet, sollte man auf regelmäßiges Mulchen setzen. Etwa zehn Zentimeter darf die Mulchschicht betragen.

Diese Fehler sollten beim Mulchen vermieden werden

Auch wenn der Vorgang zunächst einfach erscheinen mag, gibt es immer wieder Fehler, die beim Mulchen gemacht werden. Diese beeinträchtigen den gewünschten Erfolg und können ein einwandfreies Ergebnis deshalb nicht mehr garantieren. Wer sich bereits vorab informiert, kann diese Fehler vermeiden. Einer der wohl gängigsten und größten Fehler tritt bereits beim Auslegen des Mulchs auf. Eine zu dünne Schicht kann die im Boden herrschende Feuchtigkeit nicht langfristig halten – auch Unkraut sucht seinen Weg durch die Mulchschicht nach oben. Je nach Material hat sich eine Bodenabdeckung von bis zu 10cm als geeignet herausgestellt. Zwar bietet auch eine dünnere Schicht bereits einige Vorteile – wer den vollen Erfolg beim Mulchen ausschöpfen möchte, sollte jedoch einige Zentimeter oben drauflegen.

Wer beim Mulchen auf Grasschnitt setzt, der sollte die Höhe jedoch nochmals überdenken. Grasschnitt hat besondere Anforderungen, da er schnell faulig und schleimig werden kann. Eine Schicht von etwa 3 bis 5cm reicht hier bereits aus, um Feuchtigkeit zu halten und Unkrautwachstum zu minimieren. Damit das Gras nicht vorschnell veraltet, kann es zudem sinnvoll sein, wenn ein Teil Rindenmulch hinzugefügt wird. Damit Schädlinge & Co. sich nicht so schnell ausbreiten können, sollte die Mulchschicht stets locker auf die Erde gelegt werden. Bakterien ziehen ihre Nährstoffe aus der Erde – wird der Grasschnitt mit dem Boden vermengt, steigt demnach die Wahrscheinlichkeit, dass wichtige Nährstoffe dem Boden der Pflanze entzogen werden.

Weitere Fehler, die unbedingt während dem Mulchen vermieden werden sollten, sind das falsche Aussäen und die Verwendung von beschädigtem vorbelasteten Mulch. Gerade wenn die Aussaat beginnt, sollte man die Mulchschicht zunächst zur Seite ziehen, um Platz für die Pflanze zu schaffen. Zwar ist es in der Theorie auch möglich, direkt durch den Mulch zu säen – dies ist jedoch nur selten von Erfolg gekrönt. Besser funktioniert es, wenn die Erde freigelegt und der Mulch erst wieder verteilt wird, wenn die Pflanze einige Zentimeter in die Höhe ragt. Dabei sollte man darauf achten, dass die verwendete Schutzschicht keine Schädlinge aufweist. Setzt man auf Grasschnitt oder Gemüseblätter sollte man die Bestandteile genauesten inspizieren, um die Verbreitung von Schädlingen zu vermeiden.

Schritt für Schritt zum Erfolg: So wird Mulchen zum Kinderspiel

Wer das erste Mal vor dem Mulchen im eigenen Garten steht, sollte ein paar einfache Schritte beachten. Werden diese berücksichtigt, wird die Vorbereitung und der Schutz der jeweiligen Pflanzen zum Kinderspiel. Bevor man mit dem Mulchen beginnen kann, sollte die Erde von jeglichen Störfaktoren wie Steinen, Ästen und Unkraut befreit werden. Dies sorgt dafür, dass die Pflanze ungehindert alle Nährstoffe aufnehmen kann. Anschließend wird die Erde in dem ausgesuchten Areal gründlich aufgelockert. Auch dies dient der verbesserten Nährstoffaufnahme, da sowohl Wasser als auch Mineralien in zu fester kompakter Erde nicht abtransportiert werden können. Ist der Boden aufgelockert, kann es mit dem Verteilen der Schutzschicht losgehen.

Je nachdem für welches Material man sich entscheidet, sind noch kleinere Vorkehrungen zu treffen, die den neuen Bodenbelag noch langlebiger machen. Nimmt man Steine zum Mulchen, sollte man zunächst ein Mulchvlies auslegen und dieses mit robusten Nägeln in der Erde befestigen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Mulchvlies nicht anfangen kann zu verrotten. Gerade bei der Schicht aus Steinen ist dieser Schritt empfehlenswert, da sich diese sonst mit der Erde vermischen würden. Werden andere Materialien wie Stroh, Rindenmulch, Grasschnitt & Co. verwendet ist der Vlies optional und nicht unbedingt nötig. Beim Mulchen mit Steinen sollte ebenfalls bedacht werden, dass dies meist nur optische Vorteile liefert – eine bessere Bodenstruktur wird hierdurch nicht erlangt.

Nachdem der Boden weitestgehend vorbereitet und aufgelockert wurde, kann nun das Mulchmaterial auf die Erde gegeben werden. Mit einer Dicke von etwa 5 bis 10 Zentimetern wird die Pflanze gut geschützt und warmgehalten. Bei Grasschnitt sollte die Schutzschicht im Gegensatz zu Rindenmulch & Co. deutlich weniger Zentimeter betragen. Wird das Mulch auf die jeweilige Fläche verteilt, sollte dabei ein großzügiger Abstand zu umliegenden Kulturpflanzen berücksichtigt werden. Soll die Schicht sich durch den gesamten Garten ziehen, da es optisch oftmals einheitlicher wirkt, kann alternativ eine sehr dünne Mulchschicht auf den Boden rund um die Kulturpflanzen verteilt werden. Diese dient jedoch meist ausschließlich dekorativen Zwecken und hat keinen größeren Nutzen.

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